Automatisches Rissmonitoring mit bildunterstützten Totalstationen

Autor: Michele Fischell, B.Sc.
Titel: Automatisches Rissmonitoring mit bildunterstützten Totalstationen
Art: Master's Thesis
Jahr, Nr.: 2013, #420
Betreuer: Dr.-Ing. Andreas Wagner

 

Risse in Kunstbauten und anderen Objekten sind kein ungewöhnliches Ereignis und kommen im täglichen Geschäft eines Bauingenieurs häufig vor. Ein großes Problem ist die Vermessung von nicht zugänglichen Rissen, da die bisherigen Messmethoden nicht berührungsfrei ablaufen. Ein weiteres Defizit ist die bisherige Speicherung eines Rissverlaufs. Ein Rissverlauf wird nur optisch erfasst und auf Millimeterpapier aufgezeichnet. Eine Erfassung und Darstellung in einem übergeordneten Koordinatensystem, wie das Landessystem, ist bisher nicht gegeben. Für eine berührungslose Messung hält die Photogrammetrie langsam Einzug in das Gebiet der Rissvermessung. Allerdings sind photogrammetrische Aufnahmen und Auswertungen von Rissen bisher sehr kostenintensiv, so dass hochauflösenden Kameras nur in Ausnahmefällen verwendet werden. Des Weiteren umfassen photogrammetrische Auswertungen nur die Rissbreiten und können den Rissverlauf nicht ohne Weiteres in einem übergeordneten Koordinatensystem darstellen. Abhilfe können hier bildunterstützte Totalstationen anbieten. Diese vereinen das Potential eines Servotachymeters mit dem einer hochauflösenden Kamera und bieten einen hohen Grad an Automatisierung. Im Rahmen dieser Master’s Thesis ist eine Anwendung für eine bildunterstützte Totalstation entwickelt worden. Mit Hilfe dieser Anwendung ist es möglich, Risse automatisch zu detektieren und deren Verlauf zu ermitteln, so dass die Totalstation den Rissverlauf automatisch abtasten kann und währenddessen den Riss als einen Bildverband abspeichert. Innerhalb des aufgenommenen Bildverbands werden der Rissverlauf und die Rissbreiten automatisch detektiert und gemessen. Da es noch kein Format zum Speichern von Rissverläufen gibt, muss dieses zunächst entwickelt werden.