Überwachung der Hangrutschung Marzellkamm durch Integration geodätischer und photogrammetrischer Messungen

Autor: Marina Apfel, B.Sc.
Titel: Überwachung der Hangrutschung Marzellkamm durch Integration geodätischer und photogrammetrischer Messungen
Art: Master's Thesis
Jahr, Nr.: 2014, #425
Betreuer: Dr.-Ing. Peter Wasmeier

 

Im Rahmen dieser Arbeit werden tiefgründige Massenbewegungen am Marzelkamm im österreichischen Ötztal überwacht. Die Beurteilung der dort vorherrschenden Bewegungen erfolgt anhand von geodätischen Messungen. Als Vergleichsbasis für die Deformationsanalyse dienen im Vorjahr aufgenommene Daten. Um eine flächenhafte Analyse der Massenbewegung zu ermöglichen, werden ergänzend photogrammetrische Aufnahmen herangezogen. Die Beobachtung des Rutschhanges erfolgt mit terrestrischen Stereobildern. Es wird getestet, ob diese zur Generierung eines Höhenmodells geeignet sind. Da die vorhandenen Passinformationen, repräsentiert durch die geodätisch erfassten Messpunkte, nicht vollständig ausgeschöpft werden können, stellt die darauf basierende Georeferenzierung eine große Herausforderung dar. Die Ergebnisse der geodätischen Messungen zeigen, dass sich einzelne Punktgruppen mit ähnlichen Bewegungsrichtungen und -geschwindigkeiten ausmachen lassen, welche sich auf zusammenhängenden Schollen zu befinden scheinen. Im Referenznetz ist es innerhalb eines Jahres zu unerwartet starken Bewegungen von bis zu 14 cm gekommen. Die Deformationen im Rutschhang betragen maximal 50 cm. Da das Abrutschen einzelner Schollen zur Gefahr für die darunterliegenden Ortschaften werden kann, ist eine weitere Überwachung notwendig, um gegebenenfalls frühzeitig entsprechende Sicherheitsmaßnahmen einleiten zu können. Zur Georeferenzierung werden zwei Methoden getestet und die erstellten Höhenmodelle mit Daten aus dem Vorjahr verglichen. Dabei ergeben sich anhand der ersten Methode Höhendifferenzen von über 2 m. Das ist nicht plausibel, da durch die geodätische Vermessung bekannt ist, dass die maximalen Höhenänderungen bei 40 cm liegen, weshalb dieses Höhenmodell nicht verwertbar ist. Die zweite Variante liefert Ergebnisse, welche die Resultate aus der geodätischen Überwachung widerspiegeln. Das bestätigt die prinzipielle Eignung von terrestrischen Stereobildern zur Höhenmodellerstellung.